1. August 2013 Symposium Kurort Oberwiesenthal

(Rad)Wanderwege – deren Netze und Vernetzbarkeit

 

Symposium im Kurort Oberwiesenthal
1. August 2013
Rathausfoyer

Ablauf:
10.00 Begrüßung und Ausstellungseröffnung
10.30-11.00 Projektvorstellung
11.00-12.30 Erfahrungsaustausch und Diskussionsrunde
12.30-13.30 Mittagspause
13.30-15.00 Wanderung eine der vorgestellten Wanderrouten
15.00 Verabschiedung

 

Protokoll:

 

10.00-11.00 Uhr

- Bürgermeister Mirko Ernst begrüßt alle Teilnehmer des Symposiums

- Herr Ernst eröffnet die Plakatausstellung „Die Terrainkurwege rund um den Kurort Oberwiesenthal. Eine Chance für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ im Foyer des Rathauses Kurort Oberwiesenthal.

- Herr Ernst erläutert die Entstehung der Terrainkurwege, erklärt die einzelnen Wege, Markierungen (Orientierung am alpinen System), Besonderheiten (z.B. Kalorienverbrauch pro Wanderung).

- Herr Ernst verweist auf die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Ostrov und Kurort Oberwiesenthal, die auch in diesem Bereich (Wander- und Radwege) befördert werden sollte.

 

11.00-13.00 Uhr

- Gesprächsbeginn: unterschiedliche Beschilderung in beiden Ländern und wie dies vereinheitlicht werden könnte

- Auf tschechischer Seite gibt es ein Beschilderungssystem, welches schon ca. 100 Jahre existiert. Dieses System ist in der gesamten Tschechischen Republik vertreten. Die Markierungen sind in den Farben weiß/blau/grün/gelb/rot mit unterschiedlicher Abfolge (z.B. weiß-blau-weiß) vertreten. Die Erneuerung der Farbmarkierung an Bäumen, Steinen Schildern etc. erfolgt durch den „Club der tschechischen Touristen“ in meist ehrenamtlicher Arbeit. Eine Stadt darf z.B. nicht allein einen Weg gestalten – nur in Absprache mit diesem Club. Allerdings hat der Club ein Problem mit dem Nachwuchs; die meisten Mitglieder sind Rentner. Wie es zukünftig einmal weitergeht, ist ungewiss.

- Besonders hervorhebenswert jedoch ist die Beschilderung der tschechischen Radwege. Es kümmert sich der Club darum.

- Durch die lange Tradition in der Tschechischen Republik ist eine  gemeinsame, grenzüberschreitende Beschilderung kaum möglich.

- Problem auf beiden Seiten sind die unterschiedlichen Vorschriften (z.B. im Forst).

- Die Lösung kann nur die Schnittstelle an der Grenze sein: grenzüberschreitend muss hier heißen, dass die deutschen Partner bis zur Grenze arbeiten und dann der tschechische Partner übernimmt bzw. andersherum.

- Dies könnte so aussehen, dass auf der Grenze dann eine Erläuterung vorhanden ist, wie die Beschilderung auf der jeweils anderen Seite weitergeht, damit sich der Wandertourist orientieren kann. Dies gilt für Wege A → B.

- Bei einem Rundwanderweg A → B → A muss aber eine einheitliche Beschilderung vorhanden sein, da der Tourist sich nicht auf Veränderungen bei einem Rundwanderweg einstellen möchte.

- In Deutschland gibt es überhaupt keine Einheitlichkeit bei der Beschilderung von Wanderwegen. Dies ist von Bundesland zu Bundesland, von Region zu Region unterschiedlich

- In der Tschechischen Republik ist es nicht üblich, den Wanderwegen Namen zu geben (z.B. nach Sportlern, nach Künstlern etc.). Frau Turtenwald weist darauf hin, dass dies bis vor vielleicht 10 Jahren in Deutschland auch nicht üblich war, es sich aber um ein tolles Angebot sowohl für Einheimische wie auch für Touristen handelt. Erstens benennt man dadurch Berühmtheiten der Region – man macht es „persönlicher“. Zweitens kann man Zusatzinformationen geben, z.B. durch Schilder mit Zeittafeln etc. Drittens ist diese Art und Weise eine schöne Möglichkeit für kleine Touren auch durch die Stadt (Frau Turtenwald nennt als Beispiel den Schillerwanderweg in Rudolstadt, der zu wichtigen Aufenthaltsorten Friedrich Schillers in dieser Stadt führt).

- Die Idee der Namensgebung für Wege interessiert die tschechische Seite sehr. Frau Nováková schlägt einen Bachweg oder einen Barockweg vor, den man gestalten könnte.

- Frau Fürbachova nennt das Problem der unterschiedlichen Herangehensweise an eine Wanderung etc.: die Deutschen möchten vorher alles bis ins Detail geplant haben, die Tschechen laufen einfach los. Wichtig für die Zukunft: beides muss angeboten werden, wenn man mehr Touristen locken will.

- Das Problem der zukünftigen Finanzierung (wenn die europäische Förderung wegfällt) wird angerissen, aber nicht weiter erörtert.

- Es wird die Frage durch Herrn Ernst gestellt, wie zukünftig Touristen von Oberwiesenthal nach Ostrov geführt werden könnten. Es führt eine Schnell- bzw. Umgehungsstraße an Ostrov vorbei direkt nach Karlsbad. Dadurch werden derzeit die Touristen nicht nach Ostrov geführt. Es müssen gegenseitig Info-Materialien ausgelegt werden (mind. zweisprachig, am besten auch in Englisch, da es in Oberwiesenthal auch viele Englischsprachige Gäste gibt). Reiseleiter müssen für Ostrov sensibilisiert werden.Vorteil: in Ostrov ist das Parken kostenfrei. Es muss eine Verbindung zwischen Natur und Kultur geschaffen werden: Natur in Oberwiesenthal – Kultur in Ostrov. Heutige Touristen wollen beides erleben.

- Am besten ist für deutsche Touristen eine Busfahrt, bei der alles dabei ist.

- Wie tschechische Touristen nach Oberwiesenthal geführt werden können, welche Anreize geschaffen werden könnten, soll u.a. ein Thema im 2. Symposium von Oberwiesenthal (in Bezug auf Wintersport) geklärt werden.

- Radweg Ostrov-Oberwiesenthal

  • eine Anbindung müsste geklärt werden, da ja der Hauptteil der Strecke auf tschechischer Seite verläuft (Beschilderung)
  • Herr Ernst erläutert eine Idee:Da in Ostrov gerade erst Rad-Rundwanderwege geschaffen wurden und auch in Oberwiesenthal einige der Terrainkurwege als Radwanderwege angelegt sind, könnten diese Rundwege durch den neuen Radwanderweg über Bozi Dar und Joachimsthal verbunden werden.Das wäre wohl ein einzigartiges Angebot für Radtouristen, die mehrere Tage unterwegs sein wollen.

 

 Ergebnisse des 1. Symposiums:

1. Verbinden der Radwege

   - Zuarbeit von Ostrov an Oberwiesenthal: Kartenmaterial

2. Verbindung der Richtungswege (A→B)

   - an Grenze müssen Übergänge besonders in Bezug auf die Beschilderung geschaffen werden

3. touristische Verbindung:

   - Angebote schaffen

   - Besucher austauschen

   - Aufgabe von Ostrov: Zusammenstellung einer Liste aller Sehenswürdigkeiten von Ostrov, Weiterleitung an Gäste-Information Oberwiesenthal (Herr Günther: c.guenther@oberwiesenthal.de)

   - Oberwiesenthal kümmert sich um eine Planung, wie viel ein Bus kosten würde

   - Ostrov klärt ab, wie viel ein deutschsprachiger Reiseleiter vor Ort kosten würde, ebenso Mittagessen etc.

4. Veranstaltungen, Programme  werden bei dem jeweiligen Partner mit veröffentlicht (Newsletter, Amtsblatt, Webseite)

5. Informationen zum Kulturtag in Ostrov am 14.9.2013 an Christian Günther, Reiseleiter könnten dorthin fahren, um Ostrov kennenzulernen

13.00-15.00 Uhr

Wanderung der Eric-Frenzel-Tour (Terrainkurweg Nr. 1) → Erläuterungen v.a. zur Beschilderung, Belag, Sehenswertes

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Eric Frenzel Tour